sächsische Schwärzungen, Mi.-Nr.AP799-AP802, je gestempelt, bzw.Briefstück

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Die Sächsischen Schwärzungen AP 799–AP 802 (SBZ 1945) sind Freimarken mit Hitlerporträt („Freimarken RPD Chemnitz“), die im Zuge der sowjetischen Besatzung nach dem 8. Mai 1945 durch lokale Stempel bzw. Schwärzungen (z.B. schwarzer Siegel- oder Bezirkstempel, oder Kopfbilder teilweise geschwärzt) entwertet wurden. Gestempelte Stücke dieser Nummern zeigen postamtliche bzw. handschriftliche Stempel, sind selten und besonders bei sauberer Erhaltung gesucht.

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Beschreibung

Historischer Kontext

  • Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 wurde im Gebiet der sowjetischen Besatzungszone, speziell in Sachsen (RPD Chemnitz u.a.), die Verwendung bestehender Briefmarken – insbesondere solcher mit NS-Symbolik bzw. Hitlerporträt – durch Schwärzungen bzw. Überstempelungen verändert. Marken mit Hitler- oder Hindenburg-Bild mussten entstellt werden, um sie weiterhin nutzen zu dürfen. (vgl. MICHEL-Auskunft)

  • Diese Maßnahme war eine Übergangsregelung, bis neue Freimarken-/Verwaltungsausgaben erschienen. Rechte der Post wurden so gestaltet, dass die Marken zwar nicht mehr in der ursprünglichen Form vorgeführt, aber weiterhin frankiert werden konnten.

Beschreibung der Nummern AP 799 bis AP 802

  • Motiv/Form: Es handelt sich um Freimarken mit Hitler-Porträt aus der RPD Chemnitz bzw. durch „Freimarken Chemnitz“ herausgegeben. Die Grundfarbe, Gestaltung und Nominalwerte entsprechen denen der Standardfreimarken Hitler in der SBZ, wobei die Porträts bzw. Teile davon oder gewisse NS-Symbole durch Schwärzungen oder Stempel entstellt sind.

  • Schwärzungsarten:
    Die im Michel angegebenen Schwärzungen umfassen verschiedene Typen:

    • Schwarzer Stempel über dem Porträt oder Teil des Markenbildes

    • Bezirkshandstempel (Ortsstempel) mit schwarzer Farbe

    • Kopfschwar- bzw. Teilschwärzungen, bei denen das Bildnis selbst unscharf oder unkenntlich gemacht ist, oft mit schwarzer Tinte oder Farbe

    • Manchmal auch sog. „Sternschwärzung“ oder andere dekorative/dienstliche Schwärzungsformen je nach Ort und Postanweisung.

  • Geltungszeitraum:
    In der RPD Chemnitz sind Sächsische Schwärzungen dokumentiert vom 12. Mai 1945 bis etwa 8. August 1945. Marken vor dem 8. Mai ohne Schwärzung durften nach Kapitulation nicht mehr ohne Entstellung verwendet werden.

  • Gestempelte Stücke:
    Gestempelte Exemplare dieser AP-Klassen sind vergleichsweise selten, da viele Marken ungestempelt verblieben, oder beschädigt durch Nutzung. Gute Stempel (vollständiger Ortsstempel, Datum lesbar, schwärzungsfreier Bereich der Marke) erhöhen den Sammlerwert deutlich.

  • Erhaltung und Seltenheit:
    — Je sauberer die Schwärzung (d.h. gleichmäßig und ohne Beschädigung der Marke), je typischer und vollständiger der Stempel, desto höher die Bewertung.
    — Farbfrische, unbeschädigte Zähnung, fehlende Abdrücke oder Einrisse sind ebenfalls sehr wichtig.
    — In Michel-Spezialkatalogen und bei Spezialisten erzielt man für Stücke in sehr guter Erhaltung oft deutlich über dem Normalpreis.